Impro Lamento (Untertitel)
Die eigens für das Video Lamento komponierte Klangcollage von Scott Roller verstärkt die metaphorische Darstellung von Gewalt gegen Frauen in politischer Haft und Überwachung – einer Realität, in der Folter oft auch sexualisierte Übergriffe einschließt. Die Musik trägt das Thema mit sensibler Zurückhaltung und zugleich eindringlicher Kraft und stützt die Performance der Tänzerin Pilar Murube, sodass Klang und Bewegung zu einer beklemmenden Einheit verschmelzen.
[Ein dissonant ansteigender, tiefer Streicherton – vermutlich Cello – klingt klagend, spannungsvoll, leicht rau. Ihm folgt eine kurze, holprig-kratzende, abfallende Tonfolge, sofort überlagert von hohen, kreischenden, unharmonischen Bögen.]
[Mehrfach kurze, hüpfende Töne: der Bogen tippt die Saiten nur an.]
[Langsam angeschlagene, tiefe Klaviertöne erklingen, darüber schrille, gedehnte Streicherklänge.]
[Ein langer, klagender Streicherton, schwankend wie menschliches Weinen, begleitet das Klavier.]
[Kurz und kräftig angeschlagene tiefe und mittlere Klaviertöne, während der Streicherton sich zu fast menschlicher Höhe steigert.]
[Die hohe, klagende Stimme von Viktoriia Vitrenko verbindet sich mit einer ebenso klagenden, dissonant ansteigenden Streicherlinie; beide steigern sich zu einem intensiven, schneidenden Klang.]
[Der Klang wirkt wie gesangliches Weinen, getragen von einem unruhigen, hoch gespielten Streicherteppich.]
[Zwei Streichinstrumente – eines mitteltönig, eines hoch – spielen gegenläufige, dissonante Folgen.]
[Unter der Klage liegt ein schnelles, leises Streichen der Bögen; plötzlich mischt sich ein kehlig-krächzendes Atemgeräusch der Sopranistin hinzu.]
[Das Krächzen wandelt sich in einen hohen, rauen, lang gehaltenen Ton, brüchig, als würde der Atem versiegen.]
[Es folgt eine schwankende, doch geführte Gesangslinie, fast Koloratur, a cappella, die immer wieder abrupt abbricht – wie gewaltsam unterbrochen.]
[Die Stimme geht in ein langsames, hohes Hauchen über, verliert an Kraft, während einzelne, langsame Klaviertöne erklingen.]
[Vitrenkos Stimme kippt fast in ein Schluchzen, während mehrere tiefe Klavierakkorde hart angeschlagen werden.]
[Ein dichter Streicherklang in mittlerer Lage setzt ein – geführt und kompakt – darüber der raue, hohe Sopran, der schwankend gehalten wird und in ein krächzendes, kehliges Geräusch übergeht.]
[Die Stimme verstummt. Übrig bleiben leise, vereinzelte Streichertöne in mittlerer Tonlage, unterbrochen von einzelnen Klaviertönen. Gelegentlich werden die Saiten langsam gezupft; die Töne verklingen rasch.]
[In den letzten Sekunden ist nur noch ein leises, undefiniertes Brummen zu hören.]
